Seit 5’000 Jahren wird hier Brot gebacken!

1976 machten Archäologinnen bei Grabungen am Bahnhof in Twann einen europaweit einzigartigen Fund: zwischen Tonscherben, Pfeilspitzen und Holzpfählen aus der Jungsteinzeit fanden sie ein intaktes Brot.

Die Analyse des Brotforschers Dr. h.c. Max Währen zeigte, dass es vor über 5’500 Jahren aus Sauerteig geformt und in einem Backofen gebacken wurde – so wie man heute noch in der Bäckerei «Le Coin Quotidien» in Twann Brot aus Sauerteig herstellt.

2020 hatte die Aarauer Ernährungs-Forscherin und Künstlerin Susanne Voegeli die Idee, Sauerteig-Starter aus Mehl und Wasser (die Basis für die Herstellung von Sauerteig-Broten)  im bestehenden Pfahlbau-Museum in Twann gären zu lassen. Um daselbst gleichsam die Mikroorganismen der Pfahlbaukultur einzubringen. In ihrem Labor entstanden daraufhin die ersten Twanner Pfahlbaubrote des 21. Jahrhunderts.

Inzwischen hat die neuste Erforschung der sogenannten Pfahlbaudörfer herausgefunden, dass die Menschen zu dieser Zeit bereits vielfältige Menüs kannten. Sie bauten nicht nur Getreide an, sondern zum Beispiel auch Mohnblumen. Deshalb reichert die Twanner Bäckerin Cécile Hotz das heutige Twanner Pfahlbaubrot mit den aromatischen Mohnsamen an.

Zum Menüplan in der Steinzeit gehörten aber auch unzählige Arten von wilden Früchten und Beeren. In den ausgedehnten Wäldern und Mooren fanden die Menschen beispielsweise Preiselbeeren. Diese liessen sich gut trocknen und lagern. Deshalb fügt die Bäckerin Cécile Hotz ihrem neu kreierten Twanner Pfahlbaubrot getrocknete und fein gehackte Preiselbeeren zu. Diese verleihen dem Sauerteigbrot ein feinsüsses Aroma.

Geniessen Sie das neue einzigartige Twanner-Pfahlbaubrot und damit ein Stück Kultur. Die Welterbestätte Twann ist inzwischen von der UNESCO ausgezeichnet und geschützt. Mehr dazu unter https://palafittes.org/startseite.html

Von jedem Twanner Pfahlbau-Brot, das Sie in der Bäckerei «Le Coin Quotidien» in Twann kaufen, erhält der Verein Pfahlbau-Welterbestätte-Twann 10 Rappen. Der Verein verwendet das Geld für die Vermittlung der Pfahlbau-Kultur am Bahnhof Twann.