Twanner Grabung war innovativ

Am letzten Montag war Alexander von Burg, Kontaktperson Archäologie beim ASTRA, zu Gast im Engel Haus. Vor dem zahlreich erschienenen Publikum schilderte er, wie sich in den 60er-Jahren die Zusammenarbeit von Strassenbau und Archäologie entwickelte.

Die Ausgrabung in Twann war eine der ersten grossen modernen Grabungen mit diesen Vorgaben. Es wurden viele neue Untersuchungsverfahren erstmals angewendet wie z.B. die Dendrochronologie. Hier kann das Alter eines ausgegrabenen hölzernen Gegenstandes bestimmt werden, indem man dessen Jahresringe mit denen von anderen Hölzern abgleicht, deren Alter bekannt ist.

In der nachfolgenden Diskussion, auch mit Zeitzeugen der Ausgrabungen, ging es u.a. darum, ob „Pfahlbauten“ das richtige Wort ist, d.h. ob die Siedlungen wirklich immer im Wasser erbaut wurden (Antwort: nein, das ist nur der Name, der sich eingebürgert hat) und um vieles anderes.

Insgesamt ein gelungener Abend mit vielen spannenden Aspekten. Ein grosses Dankeschön an den Redner!

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Die geheimnisvolle Hand von Prêles hat Klein und Gross fasziniert.

Der Verein Pfahlbau Welterbe Twann lud am Sonntag ein zu einer Führung im Historischen Museum Bern. Über 30 junge und alte Mitglieder und Freunde kamen und tauchten zusammen ab ins Untergeschoss des imposanten Museums. Dies war gleichzeitig ein Untertauchen in der Zeit, nämlich rund dreitausend Jahre zurück in die Bronzezeit. Aus dieser Zeit stammt eine mysteriöse Hand aus Bronze und Gold, die einem Fürsten mit ins Grab gegeben wurde. Dieses Grab und die Hand wurde erst 2017 durch illegale Schatzgräber auf dem Plateau de Diesse, grad oberhalb der Twannbachschlucht, entdeckt. Wozu mag diese kostbare Hand gedient haben?

Die Ausstellung kann die Frage nicht beantworten. Doch sie verleitet die Besucherinnen und Besucher auf raffinierte Weise dazu, selbst eine Antwort zu finden. Die Führung war spannend und macht Lust, noch viel mehr über die früheren Menschen am Bielersee zu erfahren. Nach diesem erfolgreichen Auftakt freuen wir uns sehr auf die weiteren Veranstaltungen zur Ur- und Frühgeschichte unserer Region, die im kommenden Jahr geplant sind.  

Wenn wir Sie für die nächsten Veranstaltungen einladen dürfen, schreiben Sie uns bitte auf
info@pfahlbau-welterbestaette-twann.ch.

Die Ausstellung Bronze! und die Hand von Prêles läuft bis 21.4.2025 im Historischen Museum Bern

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Familienatelier im Historischen Museum

Pfahlbaumuseum Twann

Am Samstag, den 29. Juni 2024 ist das Pfahlbaumuseum im Fraubrunnenhaus von 13:30 – 16:00 zur Besichtigung geöffnet.
Annelise Zwez bietet dann auch Führungen an.

Gemeindeversammlung 24. Juni 2024: Zustimmung zum Pfahlbaubahnhof

Am 24. Juni 2024 hat die Gemeindeversammlung von Twann-Tüscherz dem Projekt Pfahlbaubahnhof zugestimmt. Mit 88 zu 79 Stimmen hat die ausserordentlich gut besuchte Versammlung gezeigt, dass das UNESCO Welterbe Pfahlbau in Twann zu einem Blickfang werden soll. Dieser Blickfang kann das Bewusstsein der Gäste und der Einheimischen wecken für die einzigartige Pfahlbaukultur, die hier grösstenteils wie ein Schatz im Boden auf künftige Forschergenerationen wartet. Zudem kann der Blickfang dazu animieren, in den umliegenden attraktiven Museen mehr über die Ur- und Frühgeschichte unserer Gegend zu erfahren.

Aufruf von Jürg Fankhauser

Am Montag, 24. Juni stimmen wir an der Gemeindeversammlung über ein kulturelles Projekt von grösstem Wert ab:

An der südlichen Betonfassade des Bahnhofs soll ein grosses Fresko daran erinnern, dass genau da während tausend Jahren, nämlich von 4000 bis 3000 vor Christus nacheinander insgesamt 21 jungsteinzeitliche Uferdörfer standen. 

Die Fundstelle ist so wichtig, dass sie zum UNESCO Welt-Kulturerbe «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» gehört. 

Das grosse Fresko und eine Informations- Stele bei der Schiffslänte können die ansonsten unsichtbare geschichtliche Stätte ans Licht holen und unserer Bevölkerung und den Touristen zeigen, dass schon drei- bis viertausend Jahre vor den Kelten und Römern in der Twanner Bucht gefischt, an Feuerstätten gekocht, geliebt und gelebt wurde und Kinder im See plantschten. 

Wie könnte man die riesige südliche Betonwand gegen den See sinnvoller kaschieren und zu unserer Freude nutzen?

Wichtige und grosszügige Unterstützung kommt vom Kanton und von diversen Stiftungen und Privatpersonen. Bedingung ist, dass die Gemeinde Trägerschaft ist und ebenfalls einen finanziellen Beitrag leistet. Projektpartner sind der Archäologische Dienst des Kantons Bern, vertreten durch Herrn Professor Adriano Boschetti, der Bielersee-Tourismus, die SBB, der Park Chasseral.

Die Gemeinde Twann kostet dieses Projekt lediglich 20’000 Franken, alle andern Kosten sind durch Zusagen gedeckt. Eigentlich läge diese geringe Summe in der Kompetenz des Gemeinderates, aber gegen das Projekt Pfahlbaubahnhof Twann wurde von einer Gruppe das Referendum ergriffen. Somit kommt es an der Gemeindeversammlung zur Abstimmung, ob uns 20’000 Franken für das wichtige Kulturprojekt wert sind, oder ob Gleichgültigkeit obsiegt. 

In den letzten Jahren hat die Gemeinde Millionen ausgegeben für die Reben-Melioration, für den Strassenunterhalt, für die Schule und für vieles mehr – weitere grosse Brocken werden folgen. Für die Sichtbarmachung unseres grossartigen UNESCO Kulturstätte- Status dürfen 20’000 Franken nicht zu viel sein. 

Ob dann, wenn der Bahnhof fertig gebaut ist, ein weiteres Projekt in Form einer Vitrine in der zukünftigen Rampe Nord eingebaut werden soll, wird sich in frühestens 5 Jahren weisen. Es geht jetzt einzig und allein um das Fresko mit der Informations-Stele südseitig.

Ich bitte euch, am 24. Juni an die Gemeindeversammlung zu kommen und dem geringfügigen Kredit zuzustimmen, damit unsere Gemeinde zeigen kann, dass sie auch kulturell etwas zu sagen hat.

Falls ihr meine Meinung teilt und Leute kennt, an die ihr das Anliegen weitersenden könnt, fühlt euch bitte frei, es zu tun.